ABC der Brandschutztechnik

Bei der Errichtung von Gebäuden spielt der (vorbeugende) Brandschutz eine sehr wichtige Rolle, damit im Brandfall eine Ausbreitung des Brandes sicher verhindert wird. Brandschutz beginnt mit der Planung eines Gebäudes (vorbeugender Feuerschutz). Schon in dieser Phase muss der Planer darauf achten, dass er eine ausreichende Zahl von Brandabschottungen in seine Kalkulation einbezieht und die Randbedingungen der entsprechenden bauaufsichtlichen Zulassungen beachtet.Der Elektroinstallateur muss bereits bei der Planung darauf achten, dass in einem Kabelschott eine maximale Belegung von 60% der Rohbauöffnung durch Kabel zulässig ist.

Für die Bereiche Sanitär und Heizung stellen Decken- und Wanddurchbrüche eine Herausforderung dar: In diesen Bereichen müssen nicht brennbare Rohrisolierungen verwendet werden.

Wie Sie an diesen Beispielen erkennen, sollte sich jede Branche frühzeitig mit dem Thema Brandschutz auseinander setzen, damit im weiteren Bauverlauf keine unnötigen Probleme entstehen.
Wann müssen Brandschutzprodukte eingesetzt werden?

Überall da, wo Kabel bzw. Rohre eine Wand oder Decke mit Brandschutzanforderung z.B. F90 durchdringen. Dies betrifft in der Regel Wohngebäude mit mehr als zwei Vollgeschossen, alle Sonderbauten und Versammlungsstätten. Einfamilienhäuser oder Reihenhäuser sind normalerweise nicht betroffen, da man hier davon ausgeht, dass im Brandfalle das komplette Gebäude zerstört wird.

Allgemeine Begriffe in der Brandschutztechnik

1. Brandwand Als Brandwand werden Wände zur Abgrenzung oder Trennung von Brandabschnitten bezeichnet. Somit wird ein Ausbreiten von Feuer und Rauch auf andere Gebäude verhindert. Diese Brandwände müssen zusätzlich zu der Anforderung von 90 Minuten Feuerwiderstand auch während eines Brandes standsicher bleiben und ihre raumabschließende Funktion bei Stoßbeanspruchung durch im Brandfall herabfallende Teile beibehalten.

2. Brandabschnitt Gebäudekomplexe werden in verschiedene Brandabschnitte unterteilt. Ziel: Im Brandfalle soll verhindert werden, dass sich der Brand über das gesamte Gebäude ausbreitet. Beispiel: Erstellung einer Brandwand zwischen Produktion und Bürobereich. Auch die einzelnen Geschosse eines Gebäudes sind verschiedene Brandabschnitte. Die Brandabschnitte eines Gebäudes sind beim Fachplaner zu erfragen. Größtmöglicher Brandabschnitt 40 x 40m.

3. Feuerwiderstandsklasse Mindestdauer des Brandversuchs in Minuten während der ein Bauteil, den in der DIN 4102 genormten Brandprüfung widersteht und die jeweils festgelegten Anforderungen erfüllt. Die Bauteile werden in die Feuerwiderstandsklassen F30, F60, F90, F120 und F180 unterteilt.

Je nach Bauteil werden statt "F" andere Kennbuchstaben verwendet:

  • Kabelabschottungen werden mit S90 bezeichnet.
  • Rohrabschottungen werden mit R90 bezeichnet.


Weitere Begriffe, die im Rahmen Brandabschottung eine wichtige Rolle spielen

  • Baulicher Brandschutz
  • Gebäudeplanung
  • Sicherheit
  • bauaufsichtliche Zulassungen
  • Nicht brennbare Rohrisolierungen
  • Brandschutzprodukte
  • Kabelschott
  • Brandwand
  • Brandabschnitt
  • Feuerwiderstandsklasse
  • Brandschutzverkleidung
  • Brandschutzbeschichtung